Hiroshima -Nagasaki Arbeitskreis im Kölner Friedensforum
An die OB Kandidatinnen und Kandidaten
Stadt Köln 2025
Historisches Rathaus
50667 Köln
Mayors for Peace – Köln – Ihre Meinung als OB Kandidatin/Kandidat
Städtebündnis gegen Atomwaffen weltweit
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet, um die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und deren Abschaffung zu erreichen.
Über 858 Städte haben den Städte-Apell deutschlandweit unterzeichnet. Weltweit gehören über 8000 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern dem Netzwerk, Mayors for Peace an.
Köln gehört dazu.
Mit dem Hissen der Flagge der Mayors for Peace auf dem Alter Markt am historischen Rathaus an jedem 8. Juli appellierte die bisherige Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die Staaten der Welt, Atomwaffen endgültig abzuschaffen.
Wir, der Arbeitskreis Hiroshima-Nagasaki des Kölner Friedensforums, begrüßen, dass auch Köln zu dem Bündnis gehört. Wir leben in einer Zeit, in der ein noch nie dagewesenes
Risiko des Einsatzes von Atomwaffen besteht.
Die Drohungen Russlands mit Atomwaffen im Kontext des
Ukraine-Krieges zeigen, wie fragil die atomare Abschreckung
ist. Damit der Ukraine-Krieg nicht in einen Atomkrieg eskaliert, sind – statt weiterer Waffenlieferungen – dringend Verhandlungen für einen Waffenstillstand und einen Friedensschluss nötig.
Das sinnlose Töten und Sterben muss beendet werden!
Alle Beteiligten müssen von Maximalforderungen abrücken!
In dem Kontext ist es beängstigend, dass nahezu alle Verträge, die die atomare Rüstung verbindlich einschränken sollten, von den führenden Atommächten ersatzlos gekündigt wurden.
Das atomare Wettrüsten der großen Atomwaffenstaaten USA, China und Russland nimmt beunruhigende Formen an. Jeder dieser Staaten strebt nach Dominanz auch mit militärischen Mitteln – dabei wird die Illusion aufgebaut, ein nuklearer Waffengang wäre begrenzbar. Die Folgen für Europa wären verheerend.
Auf dem Fliegerhorst bei Büchel in der Eifel, nur 115 km vom Kölner Rathaus, entfernt lagern seit
1965 Atomwaffen der USA. Er wird z. Zt. für rund eine Milliarde Euro umgebaut, um dort die neuen
F-35-Atombomber aus den USA zu stationieren. Auch die Atombomben in Büchel sollen durch zielgenauere und in der Endphase lenkbare neue B61-12 Bomben ersetzt werden. Und die neuen Atomwaffen sind um ein Vielfaches gewalttätiger! Statt abzuschrecken senkt dies die nukleare Einsatzschwelle. Das Konzept der „nuklearen Teilhabe“ schützt uns nicht und ist zudem völkerrechtswidrig, weil sie den Nichtverbreitungsvertrag verletzt.
Atomwaffenverbotsvertrag statt nuklearer Teilhabe
Der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) der UNO ist am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Dieser Vertrag ist notwendig geworden, weil sich die Atomwaffenstaaten seit über 50 Jahren weigern, der Verpflichtung zu vollständiger nuklearer Abrüstung gemäß dem Nicht-verbreitungsvertrag nachzukommen. Der Vertrag ist völkerrechtlich bindend. Wir fordern die Bundesregierung auf, diesem Vertrag beizutreten und ihrerseits die Atommächte aufzufordern, unverzüglich in atomare Abrüstungsverhandlungen einzutreten, so unrealistisch dies zurzeit auch aussehen mag. Nur eine Welt des friedlichen Miteinanders kann uns aus der Gefahr eines Atomkriegs retten. Will man kriegerischen Konfliktlösungen entgegentreten, heißt es ernsthaft und in guter Absicht verhandeln, verhandeln, verhandeln, egal wie lange ein solcher Prozess dauert.
Wir sind der Stadt Köln und seiner bisherigen Bürgermeisterin dankbar, dass sie sich dem ICAN-Städteappell angeschlossen hat. ICAN ist die Internationale Kampagne zur Ächtung von Nuklearwaffen.
2017 erhielt sie den Friedensnobelpreis für „Ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken“, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt gab.
Frau Reker 2017: „Als Bürgermeisterin für den Frieden – Mayor for Peace – setze ich mich dafür ein, Atomwaffen weltweit abzuschaffen, insbesondere auch die Atombomben beim Jagdbombergeschwader 33 aus Büchel abzuziehen.“ Und sie sieht „…die Initiative der Vereinten Nationen für die Abschaffung von Atomwaffen als unbedingte Notwendigkeit für den Erhalt der Zivilisation und die Verbesserung menschlicher Lebensgrundlagen sowie als potentiellen Schritt zu internationaler Abrüstung und Entspannung“.
- Werden Sie dafür sorgen, dass weiterhin jährlich am 08.07., die Flagge der Majors for Peace vom Rathaus und Bezirksrathäusern weht?
- Werden Sie sich als OB Kölns für den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag einsetzen?
- Werden Sie als Kölner OB kritisch zur geplanten Aufrüstung mit landgestützten Mittelstreckenraketen in Deutschland Stellung beziehen?
Wir freuen uns über Ihre Stellungnahme zu diesen wichtigen Themen.
Antwort bitte an:
Hiroshima-nagasaki-ak-koeln@mail.de
Mit freundlichen Grüßen
AK Hiroshima Nagasaki
des Kölner Friedensforums