8. Juli: Kundgebung für eine atomwaffenfreie Welt am Flaggentag der „Mayors for Peace“

MAYORS FOR PEACE Städtebündnis gegen Atomwaffen weltweit
Die Friedensfahne weht  am 8. Juli auch in Köln

Mit:
  • Matthias Engelke, Versöhnungsbund
  • Hans Mörtter, Pfarrer der Lutherkirche
  • Andreas Wolter, Bürgermeister
  • Einem Vertreter von ICAN
  • Markus Fröhlich und ein japanischer Chor, Musik

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima  gegründet, um die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und deren Abschaffung zu erreichen. Über 858 Städte haben den Städte-Apell deutschlandweit unterzeichnet. Weltweit gehören über 8000  Städte und Gemeinden aus 166 Ländern dem Netzwerk Mayors for Peace an. Und Köln gehört dazu. Mit dem Hissen der Flagge der Mayors for Peace auf dem Alter Markt am Historischen Rathaus an jedem 8. Juli appelliert die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die Staaten der Welt, Atomwaffen end-gültig abzuschaffen.

 

Wir, der Arbeitskreis Hiroshima-Nagasaki des Kölner Friedensforums, begrüßen, dass auch Köln zu dem Bündnis gehört und veranstalten deshalb am

8. Juli 2024 um 17:00 Uhr eine Kundgebung auf dem Chlodwigplatz.

Wir leben in einer Zeit, in der ein noch nie dagewesenes Risiko des Einsatzes von Atomwaffen besteht. Die Drohungen Russlands mit Atomwaffen im Kontext des Ukraine-Krieges zeigen, wie fragil die atomare Abschreckung ist. Damit der Ukraine-Krieg nicht in einen Atomkrieg eskaliert, sind – statt weiterer Waffenlieferungen – dringend Verhandlungen für einen Waffenstillstand und einen Friedensschluss nötig. Das sinnlose Töten und Sterben muss beendet werden!  Alle Beteiligten müssen von Maximalforderungen abrücken!

In dem Kontext ist es beängstigend, dass nahezu alle Verträge, die die atomare Rüstung verbindlich einschränken sollten, von den führenden Atommächten ersatzlos gekündigt wurden. Das atomare Wettrüsten der großen Atomwaffenstaaten USA, China und Russland nimmt beängstigende Formen an. Jeder dieser Staaten strebt nach Dominanz auch mit militärischen Mitteln – dabei wird die Illusion aufgebaut, ein nuklearer Waffengang wäre begrenzbar. Die Folgen für Europa, wären verheerend.

 

Auf dem Fliegerhorst bei Büchel in der Eifel, nur 115 km vom Kölner Rathaus, entfernt lagern seit 1965 Atomwaffen der USA. Er soll für rund eine Milliarde Euro umgebaut werden, um dort die neuen F-35-Atombomber aus den USA zu stationieren. Auch die Atombomben in Büchel sollen durch zielgenauere und in der Endphase lenkbare neue B61-12-Bomben ersetzt werden. Und die neuen Atomwaffen sind um ein Vielfaches gewalttätiger!  Statt abzuschrecken, senkt dies die nukleare Einsatzschwelle. Das Konzept der „nuklearen Teilhabe“ schützt uns nicht und ist zudem völkerrechtswidrig, weil sie den Nichtverbreitungsvertrag verletzt.

 

Atomwaffenverbotsvertrag statt nuklearer Teilhabe

Der Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) der UNO ist am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Dieser Vertrag ist notwendig geworden, weil sich die Atomwaffenstaaten seit über 50 Jahren weigern, der Verpflichtung zu vollständiger nuklearer Abrüstung gemäß dem Nichtverbreitungs-Vertrag nachzukommen. Dieser Vertrag ist völkerrechtlich bindend. Wir fordern die Bundesregierung auf, diesem Vertrag beizutreten und die Atommächte aufzufordern, unverzüglich in atomare Abrüstungsverhandlungen einzutreten, so unrealistisch dies zurzeit auch aussehen mag. Nur eine Welt des friedlichen Miteinanders kann uns aus der Gefahr eines Atomkriegs retten. Will man kriegerischen Konfliktlösungen entgegentreten, heißt es ernsthaft und in guter Absicht verhandeln, verhandeln, verhandeln, egal wie lange ein solcher Prozess dauert.

Wir sind der Stadt Köln und seiner Bürgermeisterin dankbar, dass sie sich dem ICAN-Städteappell angeschlossen hat. ICAN ist die Internationale Kampagne zur Ächtung von Nuklear-waffen. 2017 erhielt sie den Friedensnobelpreis für „ihre Arbeit, Aufmerksamkeit auf die katastrophalen humanitären Konsequenzen von Atomwaffen zu lenken“, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekanntgab. Frau Reker 2017: „Als Bürgermeisterin für den Frieden – Mayor for Peace – setze ich mich dafür ein, Atomwaffen weltweit abzuschaffen, insbesondere auch die Atombomben beim Jagdbombergeschwader 33 aus Büchel abzuziehen.“  Und sie sieht „…die Initiative der Vereinten Nationen für die Abschaffung von Atomwaffen als unbedingte Notwendigkeit für den Erhalt der Zivilisation und die Verbesserung menschlicher Lebensgrundlagen sowie als potentiellen Schritt zu internationaler Abrüstung und Entspannung“.

Wir laden Sie / Euch ein zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe
auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August vor 79 Jahren.

 

10. August 2024 um 18 Uhr

im Hiroshima-Nagasaki-Park

 

Treffpunkt beim Biergarten am Aachener Weiher

Gemeinsamer Friedens-Spaziergang auf den Hügel zum

Mahnmal «Atomwaffen abschaffen»

Mit Rede- und Musikbeiträgen, sowie einer traditionellen japanischen Zeremonie,

gedenken wir dort der über 100.000 Opfer von Hiroshima und Nagasaki.

 

Weitere Informationen:

www.mayorsforpeace.de  –  www.atomwaffenfrei.de

ViSdP: Angelika Roesrath, c/o Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 7-11, 50667 Köln