Mahnwache der IPPNW Köln und der VVN-BdA Köln für Waffenstillstand in Gaza und Ukraine
Wann und Wo: Samstag 22. Juni 24, 11.00 – 14 00 Uhr Schildrgasse 57 (vor der Antoniterkirche)
Mit der Erlaubnis für die Ukraine, jetzt auch mit NATO-Waffen russisches Territorium anzugreifen, dreht der Westen erheblich an der Eskalationsschraube. Auch mit deutschen Waffen darf jetzt wieder auf Russland geschossen werden.
Insbesondere die ukrainischen Angriffe auf Frühwarnanlagen der russischen Nuklearstreitkräfte sind unverantwortlich und eine dramatische Zuspitzung des Krieges. Sie betreffen das zentrale Sicherheitsinteresse Russlands als Atommacht. Die russische Nukleardoktrin sieht – ähnlich wie die der USA – die Möglichkeit eines Atomschlags bei Beeinträchtigung ihrer Nuklearfähigkeiten auch durch konventionelle Waffen vor. Eine entsprechende militärische Antwort Russlands kann nicht ausgeschlossen werden. Der Stellvertreterkrieg kann so leicht zum Dritten Weltkrieg werden.
Das massenhafte Sterben, die Zerstörung und der Ruin der Ukraine gehen unterdessen weiter.
Der Verlauf des Krieges zeigt, dass eine Lösung des Konflikts auf dem Schlachtfeld nicht möglich ist. Die militärische Logik muss durch Verhandlungen durchbrochen werden.
Daher fordern wir – auch aus historischer Verantwortung- von der Bundesregierung:
- eigene Initiativen zu ergreifen, die zu Waffenstillstand und Verhandlungen führen
- alles dafür zu tun, einen Beitrag für eine dauerhafte politische Lösung zu leisten.
Unsere Verpflichtung als verantwortungsbewusste Bürger und Bürgerinnen dieses Landes besteht indes darin, der Regierung die Unterstützung ihres Kriegskurses zu verweigern.
Wir rufen dazu auf, diese Erklärung massenhaft zu verbreiten, zu unterstützen und zu unterzeichnen: https://nie-wieder-krieg.org/
Der 22. Juni ist auch ein historischer Tag:
In den Morgenstunden des 22. Juni 1941, vor 83 Jahren, überschritt die deutsche Wehrmacht die Grenze der Sowjetunion und begann damit einen Vernichtungskrieg, der in der Geschichte nicht seinesgleichen hatte. 27 Millionen tote Sowjetbürger(innen) aller Nationalitäten, Millionen toter deutscher Soldaten und ein verheertes und verwüstetes Osteuropa waren die Folgen. Der Widerstand der Roten Armee und die Aktionen der Partisan(inn)en im Rücken der deutschen Okkupanten waren aber auch der Schlüssel zur Befreiung Europas von der Geißel des Nazifaschismus und Beginn einer jahrzehntelangen Periode des Friedens in Europa. Die Befreiung Europas begann nicht 1944 in der Normandie, sondern im Winter 1941 vor Moskau oder spätestens ein Jahr danach in Stalingrad.
83 Jahre später ist in den deutschen Medien und in Stellungnahmen offizieller deutscher Stellen von diesen Tatsachen keine Rede. Für sie begann die Befreiung Europas in Frankreich und war das alleinige Werk US-amerikanischer und britischer Truppen. Es handelt sich bei dieser Darstellung um eine dreiste Geschichtsklitterung als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine. Doch politische Erwägungen ändern keine historischen Tatsachen und sind auch kein Grund, für die Weigerung, aus der Geschichte Lehren zu ziehen.
Aus unserer Sicht bestehen diese Lehren vor allem darin, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf. Frieden ist nur mit und nicht gegen Russland erreichbar und sicher. Frieden und Sicherheit für Europa sind nur erreichbar, wenn es Frieden und Sicherheit für alle Länder Europas gibt.
Kontakt: IPPNW-Koeln@freenet.de