Samstag, 6. August 2022: Dokumentation Kundgebung: 77 Jahre – Hiroshima und Nagasaki mahnen Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen!

Unten sind Reden der Kundgebung dokumentiert

Danke an die tollen Fotos von der Kundgebung von R-Mediabase und Klaus Müller, sowie an Angelika Rösrath (unten im Beitrag dokumentiert)

Flyer zum Ausdrucken

Am 77. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima rufen wir zu einer Kundgebung für die Menschlichkeit und die Abschaffung aller Atomwaffen auf!

Treffpunkt und Auftakt: Samstag, 6. August 2022, 18.00 Uhr, Hiroshima Nagasaki Park, Aachener Weiher, Nähe Biergarten, Richard-Wagner-Straße (KVB Linien 1, 7, 9 bis Moltkestraße). Im Anschluss gemeinsamer Gang zum Mahnmal „Atomwaffen abschaffen!“ im Hiroshima Nagasaki-Park.

Das Gedenken an die Opfer der Atombombenangriffe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 wird gestaltet von:

  • Arbeitskreis Hiroshima Nagasaki, Köln
  • Kölner Friedensforum
  • Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen, Köln
  • AK Zivilklausel und Fachschaft Physik, Universität Köln, hier  findet sich die gemeinsame Rede
  • Greenpeace, Köln, hier findet sich die Rede
  • Markus Fröhlich, Musik
  • Yoshiro Simizu, trad. Japanisches Instrument
  • Ralph Elster, stellv. Kölner Bürgermeister

 

Eindrücke von der Kundgebung: 

 

Musik von Markus Fröhlich

 

Rede von Timo, Stefan und Peter für den AK Zivilklausel und die Fachschaft Physik

 

Rede von Greenpeace

 

Moderation von Beate und Barbara

 

Musik von Yoshiro Simizu, trad. Japanisches Instrument

 

Peace–Zeichen und gemeinsamer Friedensgesang zum Abschluss – „We shall overcome!“

 

Dokumentiert: Der Aufruf

Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki jähren sich zum 77. Mal: Am 6. August 1945 warf die US-Luftwaffe eine Uranbombe auf die Stadt Hiroshima, am 9. August folgte die Bombardierung der Stadt Nagasaki mit einer Plutoniumbombe. In beiden Städten wurden Zehntausende Menschen unmittelbar qualvoll getötet, Hunderttausende erlagen ihren Verletzungen und starben an den Folgen der atomaren Verstrahlung.

Nach Ende des 2. Weltkriegs gelang es nicht, das Wettrüsten zu stoppen. Der Uranbergbau, die Waffenproduktion und die tausendfachen Testexplosionen forderten ungezählte weitere Opfer, vielfach unter indigenen Völkern. Auch heute richtet die militärische und zivile Atomindustrie Schäden an Menschen und Natur an.

2022 befindet sich die Menschheit an einer Weggabelung: Der russische Angriff auf die Ukraine und die unverhohlene Drohung mit Atomwaffen lässt nur einen Schluss zu: die Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen voranzutreiben. Die atomare Abschreckung gilt es zu überwinden, denn sie bietet nur eine scheinbare Sicherheit. Statt neuer Hochrüstung braucht es endlich wieder Kooperation und Abrüstung. Es braucht Prozessräume, um wieder Vertrauen herzustellen.Weltweit engagieren sich seitdem Menschen für die Abschaffung aller Atomwaffen. Die Friedensbewegung geht Hand in Hand mit der Naturschutz- und Klimabewegung. Beide erzielten große Erfolge durch den Abschluss völkerrechtlicher Abkommen. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) erhielt 2017 den Friedensnobelpreis für ihr Engagement für einen globalen Atomwaffenverbotsvertrag (AVV). Dieser Vertrag wurde von 122 Staaten der Vereinten Nationen beschlossen und trat am 22. Januar 2021 in Kraft. Er wurde mittlerweile von 86 Ländern unterzeichnet.

Leider gehört Deutschland bisher nicht zu den Unterzeichnern, obwohl 127 deutsche Städte die Bundesregierung zur Unterzeichnung aufgerufen haben, darunter auch die Stadt Köln. Gerade Deutschland könnte einen wichtigen Impuls für atomare Abrüstung und Entspannungspolitik setzen. Über 90% der Bevölkerung lehnt die Stationierung der US-Atombomben auf dem Bundeswehr-Flugplatz Büchel (Eifel), 90 Kilometer Luftlinie von Köln entfernt, ab. Die „Nukleare Teilhabe“ Deutschlands ist auch offen umstritten.

Wir fordern eine menschliche und menschenrechtsorientierte Außenpolitik und nehmen nicht hin, dass eine Bundesregierung anderen Völkern mit dem Atomtod droht und dies als Sicherheitspolitik bezeichnet. Es muss möglich sein, die Sicherheit der Menschen ohne das Drohpotenzial eines Atomkrieges zu gewährleisten!

Die Lösung der zivilisatorischen Zukunftsfragen, der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, die Sicherung von Ernährung und Gesundheit, die Stärkung von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit erfordern Abrüstung und Sozialaufbau, globale Zusammenarbeit statt nationaler Machtpolitik. Die Sicherheit vor einem Atomkrieg und vor einer Klimakatastrophe ist ein globales öffentliches Gut – sie betrifft alle Menschen und muss zugunsten aller Menschen bewahrt werden!

Die US-Atombomben müssen aus Büchel abgezogen werden!

Deutschland muss dem Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen beitreten!