Der Syrienkrieg eskaliert; seit dem 4.12. 2015 ist die Bundesrepublik Deutschland offiziell mit dabei. Die Türkei ist seit langem auf der Seite der „Anti-Assad-Front“ präsent. Sie verfolgt zugleich eigene Interessen: viele Hinweise lassen darauf schließen, dass die türkische Regierung die Terroristen des IS auf mancherlei Weise untertützt. Journalisten, die in der Türkei darüber berichten, werden inkriminiert und inhaftiert. Die türkische Armee hat den Krieg gegen die kurdische Bewegung wieder aufgenommen. Im Innern bewegt sich das Land unter dem islamistischen Präsidenten Erdogan immer mehr in Richtung Diktatur.
In dem brandgefährlichen Krieg in und um Syrien spielt die Türkei eine Schlüsselrolle. Ohne sie ist der Konflikt nicht zu lösen – aber nichts lässt vermuten, dass der türkische Staat derzeit an einer Friedenslösung interessiert ist.
Im Hinblick auf das Verhältnis der NATO-Verbündeten unterneinander, speziell zur deutschen Regierung (die soeben einiges Geld hinüber gereicht hat, damit die Türkei größere Mengen Flüchtlinge von Westeuropa abhält), auch mit Blick auf die Wiener Verhandlungen zu Syrien ergeben sich viele Fragen.
Nicht nur dazu, auch über Hintergründe und mögliche Alternativen zur aktuellen Lage spricht und diskutiert
GAZI ATES, Mitarbeiter der linken türkischen Tageszeitung Evrensel
16.12.2015 , 20 Uhr im Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 7-11
Veranstaltet vom Kölner Friedensforum und dem Arbeitskreis Geopolitik und Frieden von attac Köln und Kölner Friedensforum