Vom 20. bis zum 22. Mai 2014 fand in den Kölner Messehallen die 25. internationale Militär & Rüstungsmesse ITEC statt. Die International Training and Education Conference ist eine Messe der ganz besonderen Art: Als alljährlich und europaweit stattfindende „Wandermesse“ ( auch in London, Amsterdam, Stockholm, Rom etc. ) und internationaler Fachkongress richtet sie sich ausschließlich an ein Fachpublikum, d.h. an Repräsentanten des Militärs, der Rüstungsindustrie und der militärischen Forschung.
Sie widmet sich, abgeschirmt von jeder Öffentlichkeit, den neuesten Entwicklungen in Sachen des militärischen Trainings, der Ausbildung und Simulation. Einen besonderen Schwerpunkt der ITEC bilden neben IT- orientierten Waffen- und Simulationstechniken die Entwicklungen und Möglichkeiten des „Sicherheits- und Risikomanagement“. Zu nennen wären z.B. die Luftabwehr aber auch die Überwachungs- und Drohnentechnologie. Letztere vor allem wegen der Möglichkeiten einer „sauberen“ Kriegsführung und der Kontroll- und Einflussmöglichkeiten der öffentlichen Meinung.
Die Messe rühmt sich ihrer großen Erfolge:
- 2800 Nutzer kommen aus militärischen, industriellen und wissenschaftlichen Bereichen
- 150 Aussteller sind vertreten
- 44% der Nutzer sind Militärs
- 87% der Besucher sind verantwortlich für die Beschaffung der Systeme
- 50 verschieden Länder sind vertreten
Unter den Ausstellern sind Firmen wie:
- Airbus Defence and Space
- Boeing
- Rheinmetall ( Gefechtsübungszentren )
- Reiser- Systemtechnik ( Flugsimulatoren für Eurofighter )
- usw.
Diese Messe macht eine billionenschwere Kriegsindustrie noch effektiver und das Morden noch vielfältiger und leichter. Die meisten der Waffen/Rüstungsgüter ( z.B. die Drohnen ), deren Anwendungen hier simuliert werden können, widersprechen oft nationalem oder internationalem Recht. Gleichzeitig werden die Grenzen von zwischenstaatlichen und innerstaatlichen Kriegen und der Aufstandsbekämpfung gegen „undemokratische“ Regimes immer fließender. Es wird eine Ausweitung bzw. eine neue Qualität von Kriegen erreicht, in denen bald nicht mehr nachzuvollziehen ist, wer wen angreift. Zudem können diese Waffen auch leicht von anderen gewaltbereiten Menschen und Gruppen eingesetzt werden, ein nicht mehr beherrschbarer Teufelskreislauf!
Umso unverständlicher ist es, dass die Stadt Köln der ITEC in den Messehallen immer wieder eine Tagungsmöglichkeit bietet. Im offiziellen Messeverzeichnis findet diese Messe übrigens keine Erwähnung.
Für mehr Öffentlichkeit sorgten andere:
Was als friedlicher Protest vor dem Hauptbahnhof gegen diese mords-mäßig erfolgreiche Rüstungsmesse begann, endete unterhalb des Domes vor dem Hotel Excelsior in einem Blutbad. In dem Hotel trafen sich die Manager des Todes zu einem lustigen Beisammensein bei Schampus und Kaviar.
Eine Walzer tanzende Hochzeitsgesellschaft, die sich der Demontration einiger antimilitaristischer und Friedensgruppen gegen diese Messe angeschlossen hatte, wurde offensichtlich aus dem Hotel heraus mit tödlichem Raketenbeschuss überfallen. Herbei eilende Helfer urden Opfer eines zweiten Schlages. Doe Polizeikräfte, die die Feiernden im Hotel vor dem antimilitaristischen Mob zu schützen hatte, sahen tatenlos zu. Mehrere Verletzte, die angeblich polizeifeindliche Sticker trugen, wurden aus dem Demonstrationszug heraus kurzfristig einer erkennungsdienstlichen Maßnahme zugeführt. Nach unerfreulichem Hin und Her – die stark befahrene Straße war leider längere Zeit für den Durchgangsverkehr blockiert – konnte der lautstarke Demontrationszug nach Bergung der Toten und Verletzten weiterziehen. Das mehrmalige Umrunden des Virtels durch die Demonstranten begeisterte die Massen auf den „Rängen“ am und auf den Treppen zum Dom. Selbst das Kölner Skandalblatt „Express“ widmete am nächsten Tag diesem Vorfall fast eine halbe Seite.Es kann nur gehofft werden, dass diese breite Empörung die Kölner Politik bewegt, diese Messe in Zukunft nicht mehr auszurichten!