Diese Geschichte beginnt mit einem Aufbruch: Paris, 1968.
Changer la vie. Das Leben ändern.
Das Motto des französischen Graphikerkollektivs Grapus.
20 Jahre lang leben, arbeiten, wirken die Graphiker zusammen – im schöpferischen Hand-in-Hand von Kunst und Politik – sie entwickeln eine neue Bildsprache, brechen mit gesellschaftlichen und ästhetischen Normen, greifen als Teil der sozialen Kämpfe ein, prägen nachhaltig den öffentlichen Raum. Wegweisend. Gestalten heißt handeln. Créer, c’est agir.
1989. Das Plakat „Paix! La terre en a marre de la guerre“ ist eines der letzten Werke von Grapus. Ein Vermächtnis: Eine lebenswerte Zukunft auf dem Planeten gibt es nicht ohne Frieden und Ökologie. Mit dem vermeintlichen Sieg des Kapitalismus geht das Kollektiv auseinander. Ende der Geschichte?
2022. Frieden! Die Erde hat den Krieg satt, spuckt Panzer und Waffen aus. Das Motiv trifft den Nerv der Zeit, bringt Menschen in Bewegung: die Welt will menschlich, friedlich, nachhaltig gestaltet werden. Muss. Das Plakat bekommt ein zweites Leben, verbindet. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Menschen. Über Grenzen hinweg.
Frieden schaffen. Neu Worte finden. Neu miteinander sprechen. Über Hoffnung, über Träume, über Ängste, über das Schöne und Gute. Über all das, was unter den Nägeln brennt: Die Überwindung der Gewalt, die Sehnsucht nach einem solidarischen Miteinander, nach einem besseren Leben, einer erfreulichen Zukunft. Über notwendige Investitionen in das Leben statt in den Tod. Geschichte wird von Menschen geschrieben, von unten.
Auch indem wir über ein Plakat reden und es überall anbringen. Eine Dauer-Demo für einen Epochen- und Mentalitätswechsel, eine menschengerechte Zeitenwende.
Beteiligt euch. Sprecht mit Eurer Kollegin, mit dem Kioskbesitzer, Eurem Bäcker oder mit der Apothekerin, um das Plakat aufzuhängen, im Büro, im Schaufenster, im Wohnzimmer. Schickt uns davon ein Foto.
Wer in Köln wohnt kann Plakate bei uns bekommen. Grapus stellt das Plakat der Friedensbewegung zur Verfügung, Ihr könnt Euch auch melden, wenn Ihr eine druckfähige Datei braucht. Senta: sentatus@yahoo.de
Wenn Ihr weiter runter scrollt, findet Ihr die Foto-Dokumentation der aufgehängten Plakate, die regelmäßig aktualisiert wird und sich freut, erweitert zu werden.
„Ein Auge auf die Vergangenheit, die Hände, die Füße, die Ohren in der Gegenwart und die Nase in die Zukunft gerichtet.“ Aus: Léo Favier, „Comment tu ne connais pas Grapus?“, Spector Books.
Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) in der Hornbergerstraße 100, Stuttgart